Hellenthal schließt kommunale Wärmeplanung ab

Die Gemeinde Hellenthal hat ihre kommunale Wärmeplanung (KWP) erfolgreich abgeschlossen. Der dazugehörige Ergebnisbericht mit rund 150 Seiten wurde am 08.07.2025 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Planung zeigt Wege auf, die Wärmeversorgung in Zukunft klimaneutral und verlässlich sicherzustellen.
Mit der Fertigstellung der Wärmeplanung erfüllt die Gemeinde die gesetzlichen Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes. In den vergangenen Monaten hat sie gemeinsam mit dem Team Wärmewende von e-regio das gesamte Gemeindegebiet mit seinen 61 Ortschaften und Weilern analysiert. Dabei wurden bestehende Heizsysteme sowie zukünftige Potenziale für klimaneutrales Heizen untersucht. Die Auswertung zeigt für Hellenthal eine klare Tendenz zu dezentralen Lösungen. Nur an wenigen Orten können sich Wärmenetze eignen.
Bürgermeister Rudolf Westerburg betont: „Mit der kommunalen Wärmeplanung haben wir den ersten wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrales Heizen gemacht. Es überrascht nicht, dass auch in Zukunft bei uns vor Ort individuelle Lösungen dominieren werden. Jetzt gilt es, passende, technologieoffene und wirtschaftlich tragfähige Konzepte zu entwickeln und die Menschen bei der Umsetzung zu unterstützen und zusammenzubringen.“


Wärmezukunft für Hellenthal: Zentrale Ergebnisse im Überblick
Derzeit wird in Hellenthal noch überwiegend mit fossilen Brennstoffen geheizt. Zum Teil mit Erdgas – zu einem Großteil auch über netzungebundene Heizungen, die mit Heizöl, Flüssiggas oder Holz betrieben werden. Aufgrund der stark ländlichen Struktur ist davon auszugehen, dass die allermeisten Gebiete auch in Zukunft dezentral versorgt werden. Hier kommen beispielsweise Wärmepumpen oder Biomasseheizungen (z. B. mit Pellets, Biogas o. Ä.) in Frage.
Jedoch können auch Wärmenetze oder Wärmeverbundsysteme zum Einsatz kommen. Zum einen über eine Ausweitung des Bestandsnetzes im Kernort, zum anderen auch in kleineren Ortschaften: Wenn klassische Wärmenetze aufgrund der Größe der Orte eher nicht wirtschaftlich sind, können kleinere Nachbarschaftsnetze eine Alternative werden. Dabei können sich Nachbarn zu eigenen kleinen Wärmenetzen zusammentun und eine gemeinsame Wärmeerzeugungsanlage teilen.
Bei der Industrie vor Ort sind grüne Moleküle (Biogas oder Wasserstoff) eine Option.
Orientierung für die Zukunft – keine Verpflichtung
Manuel Thom, Leiter der Energiewende-Koordination bei e-regio, erklärt: „Das Ergebnis der Wärmeplanung dient vor allem als erste Orientierung. Es zeigt, welche Heiztechnologien in den unterschiedlichen Siedlungsbereichen zukünftig wirtschaftlich und technisch sinnvoll sein könnten.“ Die Wärmeplanung schreibt nichts vor, sondern gibt Information und Orientierung. Ob aufgezeigte Wärmenetze tatsächlich umgesetzt werden, entscheidet sich in weiteren Planungsphasen.
Nächste Schritte: Von der Planung zur Umsetzung
Auf Grundlage der Wärmeplanung sollen nun konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Bei einer perspektivisch steigenden Nutzung von Wärmepumpen sind die Strominfrastruktur, die Erzeugung Erneuerbarer und die Sanierung wichtige Themen, die zu adressieren sind. Die Prüfgebiete für mögliche Wärmenetze werden weiter untersucht. Die Verwaltung plant zudem Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung sowie den Aufbau geeigneter organisatorischer Strukturen, um die Wärmewende in Hellenthal weiter voranzubringen.
In fünf Jahren werden die Maßnahmen überprüft: Dann ist eine ist Neubewertung der Wärmeplanung gesetzlich vorgeschrieben.